Fakten und Mythen – Bierhefe

Letzte Aktualisierung: 03.03.2023


„Bei Backhefe entsteht beim Gären (gehen des Teiges) kein Alkohol.“
(Behauptung eines Ausbilders für Pferdefütterung)


Stimmt nicht:
Backhefe ist genau genommen Bierhefe (siehe auch: Futtermittel – Hefe Basiswissen) und gärt demzufolge ebenso. Auch bei gehen lassen von Hefeteig entstehen geringe Mengen an Alkohol. Backhefe hat ausreichend Gärvermögen um damit.




„Ich habe gesehen, dass das Futtermittel die Lebendhefe Saccharomyces cerevisiae enthält.“
Internetfund ergänzt um untenstehnden Internetfund

Deklaration am Futtermittel: „unextrahiert, besteht zu 100% aus reiner Bierhefepulver
(Saccharomyces cerevisiae)“

Stimmt nicht:
Die Zutat „Saccharomyces cerrevisiae“ sagt erstmal nichts darüber aus, ob es sich um Lebendhefe oder inaktive Hefe handelt. Lebendhefe ist immer mit dem Zusatz „KBE“ (Keimbildende Einheiten) versehen. Siehe auch nächsten Beitrag auf dieser Seite.




Ich wollte ein Futter ohne Bierhefe und da steht ja „ohne Bierhefe“ in der Beschreibung“
(Frage zu einem Futtermittel von einer Freundin)


Stimmt nicht:
In diesem konkreten Fall ist die Angabe „Ohne Bierhefe“ etwas verwirrend, dann auch wenn sich in der Zusammensetzung keine Bierhefe findet, ist als Verdaulichkeitsförderer Lebendhefe zugesetzt.
Und in beiden Fällen handelt es sich um Stämme von „Saccharomyces cerevisiae“. Somit ist dieses Futtermittel nicht ohne Bier- bzw. Backhefe.



„Lebendhefen sind eigens für die Fütterung hergestellte lebende Hefepilze,
die ebenfalls aus der Gattung der Saccharomyces cerevisiae gewonnen werden.“

(Aus einer Produktwerbung für Lebendhefen)

Stimmt so nicht ganz bzw. ist etwas irreführend:
Saccharomyces cerevisia ist nicht die Bezeichnung einer Gattung, sondern einer Art (siehe dazu Basiswissen), somit handelt es sich auch bei Lebendhefen (sofern es sich nicht tatsächlich um andere Arten wie um Back- oder Bierhefe.